Rückblick 1961 - 1970


Generalversammlung 1959 Kaum ein Viertel der Mitglieder erschienen (das gab es also damals auch schon). Der Vorstand, Max Kling, wollte bei so wenig Interesse gar nicht eröffnen, tat das dann doch und rügte die schlechte Kameradschaft und Interesselosigkeit am Verein bei den nicht erschienenen Mitgliedern.Trotzdem war man im Verein ein gutes Stück vorwärts gekommen und der Kassenstand betrug bereits runde 500 DM.  Übrigens wurde die Jugend des SV Wolpertswende in diesem Jahr Vizemeister. Das zeigt die Abschlusstabelle der Landrunde, gemischte Jugend (teilnehmende Mannschaften vier!) Der Bezirkspokalsieger der C-Klasse 1959/60 und damit der erste große Erfolg, hieß SV Wolpertswende. Spielführer und Mittelläufer dieser Mannschaft war übrigens Herrmann Gropper, späterer langjähriger 1. Vorsitzender und jetziger Ehrenvorsitzender.  1961 begannen die Planungen für den Bau des Sportplatzes in Wolpertswende. Für den Ausbau des Geländes waren umfangreiche Erdarbeiten notwendig, da das Gelände etwas „hängt“.  Bares Geld wurde sofort benötigt. Dankenswerterweise unterstütze die Gemeinde Wolpertswende das Vorhaben. So konnte die Planung realisiert werden. Der neue Platz wurde 1963 in gebührendem Rahmen eingeweiht. Denn beide aktive Mannschaften wurden souverän Meister.  Am 09. Juni 1962 wurde im „Gasthof zum Hecht“ eine zünftige Meisterschaftsfeier durchgeführt. Für jeden Spieler gab es ein Abendessen. Zusätzlich waren 120 Liter Bier gespendet worden.


Am 12. Januar 1963 wurde dann Hermann Gropper bei der Generalversammlung im „Gasthof zum Hecht“ zum 1. Vorstand gewählt. Er übernahm damals einen kleinen Fußballverein.Der Vereinsbeitrag wurde übrigens bei dieser Versammlung von 6,- auf 7,- DM erhöht.  Sportlich hielt man sich dann doch bis 1967 in der damaligen B-Klasse. In dieser Zeit fiel die Sportplatzeinweihung (7. Juli 1963) und es stand auch eine kleine Holzhütte auf dem Gelände. Die Stromkosten für die Hütte mussten vom Bierlieferant Max Klein † übernommen werden.

In dieser Zeit verkaufte ein kleiner 7jähriger Junge an Spieltagen Bier und Limonade aus einem Auto heraus. Es war Leo Steinhauser. 

 


Zur Sportplatzeinweihung 1963 folgender Bericht von Walter Cargiet:

 

Am Sonntag, den 7.7.1963 feierte der SVW seine Sportplatzeinweihung. Ich glaube es war der stolzeste Tag des Vereins seit seiner Bestehung, wenn nicht gar von der ganzen Gemeinde während der letzten Jahre. Nachdem die Einweihung wegen Terminschwierigkeiten mehrere Male verschoben werden musste, bangte man nun in der Woche vor dem 7.7. während der Vorbereitungen, ob auch das Wetter anhalten würde. Aber wir hatten Glück. Der Sonntag begann mit strahlendem Sonnenschein und damit hob sich auch beim Verein die Laune. Die Sportanlage war von den Mitgliedern wunderbar hergerichtet worden. Am Eingang stand ein schön bekränzter Triumphbogen. Auf dem Vorplatz waren 4 Fahnen verteilt, die die Farben des Vereins und des WFV trugen. Unter dem Vordach der Sporthütte war geschmacklich und reichlich mit Blumen geschmückt der Altar aufgestellt. Nebenan war eine Rednertribüne mit Lautsprecher errichtet. Für die Gäste und ältere Leute waren Stühle bereit gestellt sowie auch Bänke und Tische für den Frühschoppen. Die Musikkapelle in Uniform holte die Mitglieder des Vereins beim Vereinslokal (Gasthaus zum Hecht) und geleitete sie zum Festplatz, wo bereits der Herr Pfarrer wartete. Ministranten waren 2 Jugendspieler des Vereins. Die Feldmesse wurde von der Musikkapelle mit Chorälen umrahmt. Herr Pfarrer Käs fand in seiner Ansprache passende Worte für den Sport, der auch in Verbindung mit der Kirche stehen würde. Nach der Messe fand die Einweihung des Platzes statt. Danach übernahm der Schirmherr des Festes, Bürgermeister Stegmann das Wort. Er sprach auch im Auftrag des Vereines. Er begrüßte als Gäste Herr Kreissportvorsitzender Bommas, Herrn Karl Gindele, den Besitzer des Platzes, die Vorstände der Nachbarvereine von Mochenwangen, Baindt und Aulendorf. Sodann sprach er dem Verein Anerkennung und Dank aus für das vorbildliche organisierte Fest. Auch er würdigte den Wert des Sports bei jungen Menschen. Zum Schluss übergab er ein nettes Geschenk in Form einer Lampe an Vorstand Gropper.

Danach sprach Studienrat Bommes zu den Zuhörern. Sichtlich bewegt über den Opfergeist des Vereines, dankte er dem Verein für die geleistete Arbeit beim Bau der neuen Sportanlage. Sein Dank galt auch dem Herrn Pfarrer für die passenden Worte und der Musikkapelle für die Umrahmung. Er führte dann vor allem der älteren Generation an Hand von Beispielen die Wichtigkeit des Sports in der heutigen materialistischen Zeit vor Augen. Zum Schluss bedankte sich Vorstand Gropper beim Herr Pfarrer und bei den beiden Rednern für ihre aktive Teilnahme sowie allen für ihr Erscheinen. Er bat sodann die Eltern von Jugendlichen nicht gegen den Sport zu sein, sondern ihre Kinder in die Obhut des Vereins zu geben, wo sie dann zu anständigen Menschen erzogen werden können. Danach gab er den Bierausschank für den Frühschoppen frei. Die Musikkapelle umrahmte den Frühschoppen mit Märschen. Für die geladenen Gäste fand im Gasthaus z. Hecht ein gemeinsames Mittagessen statt. Nachmittags fanden 2 Freundschaftsspiele statt. Es waren schnelle und fair ausgetragene Spiele, die eine Werbung für den Sport glichen. Abends war im Gasthaus zum Hecht Tanz des Sportvereins. Der Besuch war sehr schwach, da die eigenen Spieler lieber auf dem Sportplatz im Freien feierten (und soffen)- Dieser Tag wird noch lange in Erinnerung bleiben, denn er hat wieder mal bewiesen, dass der Sportverein ein fester Begriff in der Gemeinde geworden ist. 

 


Das alte Rathaus in seinem damaligen Zustand

 

Der Verein in den 60er Jahren bis 1990Vom Fußballverein zum Verein für Breitensport  1967, die 1. Mannschaft war Schlusslicht, hatte der Verein 96 Mitglieder. Hermann Menner † und Max Kling † waren zwischenzeitlich zum zweiten und dritten Ehrenmitglied ernannt worden.  1969/1970 wurden im Rathauskeller Dusche- und Umkleideräume eingebaut. Die Mitglieder investierten unter der Bauleitung von Hermann Gropper 1100 Arbeitsstunden.